Klaus Voormann ist ein Arschloch. Zumindest schreibt das Paul McCartney im Vorwort zu Voormanns Erinnerungsband „Warum spielst du Imagine nicht auf dem weißen Klavier, John“. Aber eigentlich hat McCartney das nur geschrieben, weil Voormann ihm gesagt hat, dass er das ja schreiben könne. Denn eigentlich, meint Paul McCartney, ist Voormann gar kein Arschloch, sondern „ein wunderbarer Mensch, ein verrückter Mensch, ein leidenschaftlicher Kunst- und Musikliebhaber, ein prächtiger Vater und Ehemann, ein enger Freund und ein totales Arschloch!!“ Paul McCartney hat Klaus Voormann getroffen, als er mit den unbekannten Beatles noch durch Hamburger Kellerclubs tingeln musste. Und wie andere Musiker hat er sich vom späteren Bassisten bei Manfred Mann und George Harrison eine ganze Menge sagen lassen. Kein Wunder, denn Voormann war nicht nur ein wunderbarer Mensch, sondern auch ein Multitalent, das das Beatles-Cover zu Revolver entwarf, bei John Lennons Imagine mitwirkte und in New York und Los Angeles alles zu seinen Freunden zählte, was in den 60er- und 70er-Jahren Rang und Namen hatte (ab 1979 mischte er dann unter anderem bei Trio, Marius Müller-Westernhagen oder Heinz Rudolf Kunze mit). Davon handelt dieses wundervolle Buch, dass mit zahlreichen Fotos und Bildern von Voormann illustriert ist. Denn der ist als Grafiker, Designer und Illustrator nebenbei auch ein gar nicht untalentierter Maler. Und bestimmt kein Arschloch, sondern nicht zuletzt ein begnadeter Erzähler. –Stefan Kellerer
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.