Japan ist für die meisten Europäer nur in Extremen vorstellbar: in der Perfektion seiner Industrieprodukte, der Kameras, Fernsehgeräte, Computer und Autos; andererseits als das Land der Geishas und der Samurai selbst wenn man sie inzwischen in einem Schritt zur Realität schon mehr als Figuren der Unterhaltungsmedien sehen sollte. Die japanischen Menschen von heute, die in Japan leben und all das produzieren, sind anscheinend überaus schwer zu verstehen. Dieses Buch nimmt sie gewissermaßen auseinander und zeigt die Bauteile: ihr Bewußtsein von prägenden Geschichtsperioden, auch und gerade im Verhältnis zu den asiatischen Nachbarn; den kollektiven Glauben an buddhistische und shintoistische Götter, die in jedem Menschen erstaunlich leichtgewichtig, aber doch ständig präsent sind; es erklärt den Kaiser als zeitlose Vaterfigur; nicht zuletzt seziert es die irrational-komplexe Sprache als wichtigstes Bindeelement. Schließlich fügen sich die Teile als zwar wunderbar , aber doch nicht mehr ganz so rätselhaft wieder zusammen.