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Gab es Überlegungen in der Schweiz am Ende des 2. Weltkriegs Deutschland anzugreifen?

Mit Alliierter Luftunterstützung hätte die Schweiz irgendwann 1944 Deutschland angreifen können und der 2. Weltkrieg wäre viel früher aus gewesen.
Die Alliierten hätten auch Druck auf die Schweiz ausüben können, dass die das tut.
Gab es auf Seiten der Alliierten oder in der Schweiz Überlegungen, Deutschland anzugreifen?
Warum gab es keinen Kriegseintritt der Schweiz?

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14 Comments »

 
  • nerone sagt:

    Was und wie viel die Leute über die Schweiz „wissen“, ist verblüffend.
    1. die Schweiz ist neutral – seit sie in der Schlacht von Marignano (1515) erlebte wie sich Brüder als Schweizer Soldaten und Söldner in Frankreichs Diensten gegenseitig abschlachteten. So die offizielle Geschichtsschreibung. In Wahrheit war die Schweiz mit ihren eigenen Religionskriegen zwischen Katholen und Protestanten so sehr beschäftigt, dass sie erstens keine Söldner mehr exportieren musste (oder wesentlich weniger) und zweitens genug Kriege für ihre Saubannerzügler-Ex-Söldner (=marodierende Soldatenhoren ohne „Job“) hatte.
    2. So ein Blödsinn, die Schweiz hatte eine Réduit-Strategie – Mittelland aufgeben – Rückzug in die Alpen. An Angriff dachte niemand, davon war nie die Rede.
    (Wenn schon England mit Mussolini verhandeln wollte und ihn als Mediator gegenüber Deutschland einsetzen wollte! Churchill war dagegen und setzte sich durch.)
    Die Armee verteidigte nur ihren Luftraum notdürftig und die Schweiz – Zürich, Schaffhausen – kriegte eine ganze Menge Bomben ab weil sich Allierte Bomber „verflogen“.
    3. Nein, die Allierten hätten absolut keinen Druck auf die Schweiz ausüben können, das zu tun, auch daran dachte niemand. die Schweiz war seit Jahrhunderten NEUTRAL.
    4. Nein, es gab keinerlei solche Überlegungen. Das wäre nicht nur David gegen Goliath, das wäre Suizid gewesen.
    5. Warum es keinen Kriegseintritt gab? Weil sich die Schweiz hervorragend Italien und Deutschland anpasste, Züge mit Waffen Rohstoffen (von Deutschland nach Italien) und KZ-Häftlingen (von Italien nach Deutschland) durchliess. Fluchtgelder der Nazigrössen aufbewahrte (unsere Banken) und Waffen liefern konnte – nach allen Seiten. Kein Ruhmesblatt der Schweizer Geschichte.
    Ein Teil der Schweizer Politiker waren Nazis, sogar im Bundesrat (Regierung) sassen nazifreundliche Bundesräte (Marcel Pilet-Golaz) Es gab eine starke „Fröntler“-Bewegung, das waren die Schweizer Nazis, die marschierten auch. Und vor allem in der Ostschweiz hing in manchem Schrank vorsichtshalber eine Gauleiter-Uniform. Es gab eine berüchtigte Unterschriften sammlung „der Hundert“ (es waren wesentlich mehr), die vom Bundesrat den Anschluss an Deutschland verlangten. Dazu kam es dann immerhin nicht, weil die starke Linke das verhinderte. Mit andern Worten: Die Schweiz war deutschfreundlich, angepasst und dienstfertig. Und die Armee oder ein Angriff dieser Armee wäre gegen die gewaltige deutsche Kriegs-Maschinerie ja wirklich ein lächerlicher Nadelstich gewesen. So blöd waren sie denn auch wieder nicht.
    Hinterher plärrten dann die Wehrmänner, die die Grenze „verteidigt“ hatten (mein Grossvater war darunter, der fühlte sich aber nicht als Held), sie hätten die Schweiz „gerettet“. Und es ging das Gerücht um, Hitler habe gesagt: „Die Schweiz, das kleine Stachelschwein, das nehmen wir im Rückweg ein.“
    Die Schweiz war ja so deutschfreundlich, dass ein Schweizer Fremdenpolizeichef (Rothmund) den Judenstern erfand und die Schweizer Soldaten verpflichtet waren, aus Deutschland flüchtende Juden zurück (in die Gaskammern) zu jagen. Ein sehr düsteres Kapitel, worüber die Schweizer nicht gerne sprechen.
    Es gab aber auch Widerständler, im „normalen“ Volk. Beispiel: Ohne den 2. Weltkrieg würde man auch in der Schweiz Hochsprache/Standardsprache sprechen. WEGEN des 2. Weltkriegs blieb der Dialekt so hartnäckig erhalten. Nicht so in der Romandie, dort ging der Dialekt verloren, man sprach Französisch aus Solidarität mit dem besetzten Frankreich.
    Immerhin ist die Schweiz zum Teil francophon. Die Tessiner hingegen waren entweder Faschisten oder der Resistenza freundlich gesinnt.
    Der 2. Weltkrieg hat die Schweiz ganz deutlich in zwei Lager gespalten, die Nazifreunde und die Anti-Faschisten. Das ist heute noch so. Herr Ex-Bundesrat Blocher und dessen Bruder sind ganz klar Neonazis. (Danke für Daumen runter – ist der Beweise dafür, wie viele Nazi-Sympathisanten es noch gibt – sehr uncool)
    Sokrates – nicht sehr „weise“ sondern ein ganzer Haufen Quatsch. Partisanenarmee – von wegen – die Schweizer Armeeführung jault laut: Hörst du sie brüllen?.
    Da kannst du dich über die Dienstpflicht informieren, die du so grosszügig mit irgendwelchen 30 Jahren angibst. Gilt nur für die „höheren“ Offiziere, die an ihren Uniformen kleben.http://www.militaerberatung.unisg.ch/dra…

  • Kaktus sagt:

    Das wäre weder im Interesse der Alliierten noch der Schweizer noch der Deutschen gewesen.
    Strategisch hat die Schweiz keine Bedeutung, so leid es mir für die Schweizer tut. Also es war auch nie die Absicht der Deutschen gewesen, die Schweiz anzugreifen. Abgesehen davon, wo hätten denn die Nationalsozialisten daw ganze jüdische Vermögen hinbringen sollen?
    Auch die Schweizer hatten kein Interesse und es bestand keine Notwendigkeit in den Krieg einzugreifen. Für Frankreich sieht das naturgemäß anders aus. Dabei geht es nicht nur um Ansehen, es ist auch eine Machtfrage. Nur die Schweiz hatte diese Positionen nie. Die Schweiz ist im Grunde für die Welt seit je her ein „Dienstleistungsland“.
    Die großen Banken und Versicherungen wickelten und wickeln immer noch ihre Geschäfte über die Schweiz ab. Es gab also auch für die großen Industriestaaten kein Interesse, dieses kleine Schatzkästen in Gefahr zu bringen.

  • Sokrates sagt:

    Erstens weiß ich nicht, was solche Gedankenschwaden nützen sollen.
    Zweitens ist es alles Unsinn. Die Schweizer Armee ist eine Partisanen-Armee. Die interessiert sich nicht für Berlin, Paris, London oder Kabul. Die interessiert sich nur für die Schweiz (jeder Schweizer dient vom 18. bis zum 50. Lebensjahr in seinem Heimatkanton, also wo er geboren wurde!). Das ist eine Partisanen-Armee.
    Richtig ist vielmehr, dass gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zwei alliierte Kampfbomber Sprit sparen wollten. Sie starteten in Norditalien und wollten Süddeutschland bombardieren. Und weil es ja einfacher und kürzer war, flogen sie über die Schweiz.
    Die Schweiz hat beide abgeschossen. Und bei den Alliierten über den verbotenen Überflug über die Schweiz herzaft protestiert.
    Niemand verletzt ungestraft die Souveränität der Schweiz. Für irgendwelche Kriege außerhalb des Schweizer Territoriums ist die Schweizer Armee allerdings nicht zu haben.
    Also vergiss es!

  • Jacques L sagt:

    Nein.
    Da die schweiz keine territorialen oder anderen ansprüche gegenüber deutschland hatte,wäre ein kriegseintritt absurd gewesen.
    Es gab jedoch einige länder welche 1945 deutschland den krieg auf dem papier erklärt haben,allerdings nicht militärisch eingegriffen haben.
    Z.bsp. die türkei und viele länder in lateinamerika,unter druck der USA.
    Die schweiz hat ihre neutralität jedoch ernst genommen und wollte sich als direkter nachbar wohl auch nicht die nachkriegsbeziehungen mit deutschland verscherzen.

  • vroni_92 sagt:

    Sie Schweiz war schon immer liberal und hält sich aus der Außenpolitik raus. So haben sie weniger Probleme, sie leben in einer Art Isolation und das funktioniert ja auch ganz gut.
    Ich meine die Schweiz ist nicht mal in der EU, warum hätten sie sich in den 2. Weltkrieg einmischen sollen, als unbeteiligte Nation waren sie doch auf der sicheren Seite.

  • Peter K sagt:

    Nein. Allerdings gab es Verteidigungsabsichten.
    Nach heutiger Erkenntnis war die Schweiz das einzige neutrale Land in Europa, das gerüstet und auch bereit war, dem deutschen Koloss- selbst unter der Gefahr einer voraussichtlichen Niederlage – mit seiner ganzen Stärke entgegenzutreten.
    Vermutung, daß Nazi-Deutschland nicht die Scheiz angegriffen hat:
    Die eher zurückhaltende Flüchtlingspolitik der Schweiz, die kaum Juden aufgenommen hat.

  • yamchu77 sagt:

    noch nie was von der schweizer neutralität gehört ?
    und stell dir vor die sind auch noch stolz drauf …http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizeris…

  • Bücherwu sagt:

    weil sie keine Chance gegen Deutschland hatte
    deutsche Armee lag 1944 nicht am Boden
    alleiner in der Berliner Operation der Roten Armee wurden mehr als 90 Divisionen zerschlagen
    10 Divisionen und die Schweiz ist ganz still

  • timbetu sagt:

    Angeblich überlegt die Schweiz mit schweizer Armeemessern gegen putzige YC-Fragen vorzugehen.

  • Liebs Herrgöttle aus Bieberach sagt:

    Mit welcher Armee?
    Nie gab es solche Überlegungen.
    Die „Armee“ besteht aus einer Miliz. Und die besteht nach dem schweizer Armeealphabet aus vielen sogenannten „Agenten“.

  • mercer_a sagt:

    das wäre den Geschäftsinteressen der Schweiz zuwider gelaufen

  • holladir sagt:

    Warum nicht Liechtenstein oder Andorra?

  • micha sagt:

    Weil die sich daran doch eine goldene Nase verdient haben.

  • Doktor Ed von Schleck sagt:

    Bedrohung von außen
    Mit dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg und die Schweiz fand sich zwischen den Kriegsparteien liegend wieder. Eine Situation, mit der man allerdings gerechnet hatte. Schon am 29. August war die Mobilmachung von Grenzschutztruppen vom Bundesrat beschlossen worden, die Generalmobilmachung folgte am 2. September, nachdem am 30. August der General gewählt worden war.(2) Die Wahl von Henri Guisan, eindeutig Frankreich zugewandt, kann wohl als Zeichen für die Positionierung der Mehrheit der Schweizer gesehen werden. Einen Tag darauf sandte der Bundesrat vierzig Ländern seine Neutralitätserklärung, die von allen anerkannt wurde.
    In diesen ersten Kriegswochen gab es zwei mögliche Bedrohungsszenarien: den „Fall West“, also den Versuch Frankreichs Deutschland anzugreifen um Polen zu entlasten. In diesem Fall hätte ein direktes Vorgehen ins Herz Deutschlands über das Schweizer Mittelland führen können. Die andere Möglichkeit – die von der Öffentlichkeit mit Besorgnis als wahrscheinlicher gesehen wurde – war der „Fall Nord“, ein deutscher Vorstoß durch die Schweiz um die als unüberwindbar geltende Maginot – Linie zu umgehen.(3) Diese Variante wurde aber nicht nur in der Öffentlichkeit befürchtet, sondern auch in höchsten schweizerischen Armeekreisen, wie der deutsche Aktenfund am Bahnhof von La Charitè-sur-Loire am 16. Juni 1940 bestätigte. Bei dieser Gelegenheit fiel deutschen Truppen das zurückgelassenen Aktenarchiv der französischen Armee in die Hände. Unter anderem fanden sich darunter Belege über eine geheime französisch-schweizerische Vereinbarung: Sollte Deutschland die Schweiz angreifen und würde die Schweiz offiziell um französische Hilfe ansuchen, würden nach einem bereits bestehenden Plan französische Truppen in die Schweiz einrücken, um sie gegen Deutschland zu unterstützen.(4)
    Nach dem Angriff der Wehrmacht auf Belgien, Holland, Luxemburg und Frankreich im Mai 1940 kam es in der Schweiz zur erneuten Mobilmachung der Truppen. Die Angst, ebenfalls ins Visier der Deutschen geraten zu sein, machte sich breit und führte schließlich zur „Pfingstpanik“, als in der Nacht vom 14. zum 15. Mai das Gerücht aufkam, der deutsche Angriff stehe unmittelbar bevor. Allerdings waren die schweizerische sowie auch die französische Armeeführung und auch die diversen Geheimdienste nur einem deutschen Scheinmanöver aufgesessen.(5)
    Zwar war die Schweiz selbst nicht Ziel der deutschen Aggression, jedoch häuften sich Verletzungen des schweizerischen Luftraums durch die deutsche Luftwaffe. Vorerst wurde dies noch militärisch beantwortet. Allerdings wurde diese Form des Widerstandes recht bald eingestellt, wie später noch genauer auszuführen sein wird.
    Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Frankreich und dem Reich im Juni 1940 fand sich die Schweiz wiederum mit einer neuen Situation konfrontiert. Nämlich mit der Tatsache, praktisch von durch die Achsenmächte kontrolliertem Gebiet eingeschlossen zu sein. Nur da es den italienischen Truppen nicht gelungen war, nach Plan vorzurücken, war eine Lücke zwischen Genf und Saint-Gingolph offen geblieben, durch die noch eine Verbindung mit dem nichtbesetzten Frankreich offen blieb.(6) Genau das hatte Hitler unbedingt verhindert sehen wollen, womit diese Lücke zu einer Bedrohung wurde, denn nun erfolgte eine sehr reale Angriffsplanung gegen die Schweiz.(7) Besonders störend musste es in diesem Zusammenhang für Hitler gewesen sein, dass die Schweiz trotz aller deutschen Einschließungsbestrebungen über eine Eisenbahnstrecke (Genf – Annemasse – LaRoche – Annecy) verfügte, die außerhalb jedes deutschen Zugriffs lag.(8) Der erste Entwurf für das sogenannte Unternehmen „Tannenbaum“ (Angriff auf die Schweiz) ist also mit Juni 1940 datiert. Im August wurde er dann noch zweimal überarbeitet und bis zum Oktober gab es noch weitere Entwürfe verschiedener Stabsstufen.(9)
    Gleichzeitig war in der Schweiz angesichts der scheinbaren Unbesiegbarkeit der deutschen Wehrmacht der Glaube an die Möglichkeit von erfolgreichem Widerstand stark ins Wanken geraten. Genau in diese Zeit (Juli 1940) fiel auch ein Umschwung auf Seiten der Schweiz in ihren Überlegungen zur Landesverteidigung. Der Rückzug ins Reduit wurde beschlossen. Interessant ist, dass alle deutschen Angriffspläne die Möglichkeit eines Rückzugs der schweizerischen Armee in die Alpenregionen immer als schlimmstes, auf jeden Fall zu verhinderndes, Szenario aufzeigten.(10) Die deutsche Heeresgruppe C erhielt den Auftrag, sich auf die Erfüllung der Sonderaufgabe, also den Einmarsch in die Schweiz, vorzubereiten. Genauere Anweisungen gab es allerdings nicht.(11) Mit dem deutschen Angriff auf Russland am 22. Juli 1941 schien die akute Gefährdung außerdem erst einmal wieder gebannt, da die deutschen Truppen nun im Osten beschäftigt waren.(12)

 

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