Das Theater und Kabarett „Fledermaus“ war wohl das Lieblingsprojekt der Wiener Werkstätte. Finanziell ein Desaster, hinterließ es künstlerisch ein großartiges Gesamtkunstwerk. Dieses Buch bietet zum ersten Mal eine ausführliche Chronologie der „Fledermaus“ von 1907 bis 1913 sowie viel unbekanntes Bildmaterial zu Wiens berühmtester Kleinkunstbühne. 1907 stellte sich die Wiener Werkstätte – nach der Jahrhundertwende Wiens innovativste Gestaltungsgruppe – mit Elan der Aufgabe, in Wien ein Kabarett einzurichten und darüber hinaus auch künstlerisch zu leiten. J. Hoffmann, B. Löffler, K. Moser und C. O. Czeschka schufen gemeinsam mit einem jungen Team kreativer Köpfe wie O. Kokoschka, M. Jung, J. Diveky, F. K. Delavilla und E. J. Wimmer das bis heute unvergessliche „Kabarett Fledermaus“. Eine Kleinkunstbühne, im Keller eines Hauses in der Kärntnerstraße gelegen, wurde dadurch weltberühmt. Altenberg, Friedell und Polgar gaben dafür ihr Bestes. Auf der kleinen Bühne wurde gesungen und getanzt. Die bekanntesten Chansonniers der Zeit sangen dort, die Tänzerin Grete Wiesenthal begann von hier aus ihre Karriere. Die „Fledermaus“ war im Wiener Nachtleben ein Magnet, Ausdruck eines echt großstädtischen Lebens.