Der Innenhof im marokkanischen Wohnhaus hat die Aufgabe, den Menschen von der unruhigen Außenwelt abzusondern, ohne dabei seinen Kontakt zur Natur zu unterbrechen. Dazu dient der von schmalen Rinnen mit fließendem Wasser gespeiste Brunnen ebenso wie Bäume und Blumen im Hofgarten (wenn es sich um einen bepflanzten „Riad“ handelt). Die kühle, schattige und zugleich von oben her lichtdurchflutete Enge des Hofes schafft einen Ort der Geborgenheit, der paradiesähnlichen Ruhe und Heiterkeit. Er ist das physische und spirituelle Zentrum des Hauses, zu dem man durch einen dunklen und verwinkelten Gang gelangt. Eine jahrhundertealte islamische Bauform wird so immer wieder zur glanzvollen Gegenwart. Werner Blaser hat diese kleinen architektonischen Wunder behutsam fotografisch festgehalten.