Der erste Band von Fish. Ein ungewöhnliches Motivationsbuch hat zahlreiche Amazon.de-Kunden zu Stellungnahmen herausgefordert — ein Buch, das polarisiert: Von den gut gelaunten Fischhändlern auf dem bekannten Pike Place Fischmarkt in Seattle ein Motivationskonzept für jedes Unternehmen abzuleiten weckt Begeisterung ebenso wie schroffe Ablehnung. Was steckt dahinter? Das Autorenteam unter Führung von Stephen C. Lundin gibt dem Leser vier schlichte Handlungsmaximen mit auf den Weg, die seine Arbeits- und Lebenseinstellung revolutionieren könnten: Wähle deine Einstellung (man könnte auch sagen: entschließe dich, das, was du ohnehin tun musst, gern zu tun); spiele (mit anderen Worten: sei kreativ); bereite anderen eine Freude (denn: du wirst dich selbst besser fühlen); sei präsent (d. h.: ganz bei der Sache). Während Band eins diese Philosophie anhand einer erfundenen Business-Fabel illustrierte, legt Noch mehr Fish! mit wahren Geschichten aus dem amerikanischen Wirtschaftsleben nach — von den Autoverkäufern, die sich imagewidrig entschließen, ihre Kunden nicht länger über den Tisch zu ziehen und damit ungeahnten Erfolg haben, bis zur Call-Center-Managerin, die auf unorthodoxe Weise Farbe in den einförmigen Servicealltag bringt: „Niemand kann im Voraus wissen, ob ich in Schweinchen- oder Katzenpantoffeln erscheinen werde, ob ich eventuell die Musik zur vollen Lautstärke aufdrehe oder jemanden von seinem Bildschirmplatz wegziehe, um mit ihm oder ihr zu tanzen.“ Das „12-Wochen-Programm“ für die Umsetzung von Fish im letzten Kapitel liefert einige Übungen und Checklisten, die die Wandlung zum Fish-Anhänger beschleunigen sollen. Ist das nun banal oder genial? Typisch amerikanisch oder übertragbar? Am besten entscheiden Sie selbst. Alle Kritiker, die mit großem Bierernst mehr theoretischen Tiefgang einklagen und „Viel zu simpel!“ tönen, seien allerdings daran erinnert, dass im rauen Unternehmensalltag oft gerade die einfachsten psychologischen Wahrheiten mit Füßen getreten werden. Insofern kann Nachhilfe auf diesem Gebiet kaum schaden. Es müssen ja nicht gleich Schweinchenpantoffeln sein. –Dr. Petra Begemann