Hebräische Rhapsodie: für zwei Klarinetten, Violine und Klavier [Musiknoten]
Der seit dem Jahr 2000 in Rostock lebende Pianist und Komponist Alexander Benditskiy wurde 1932 in Moskau geboren. Nach seinem Klavierstudium am Konservatorium in Nischnij Nowgorod hatte er dort eine Professur für Klavier und Kammermusik inne. Sein vielfältiges kompositorisches OEuvre umfasst neben Kammer- und Vokalmusik auch große symphonische Werke. Zu diesen gehören die Symphonie Nischnij Nowgoroder Kreml (Нижегородский Кремль), das Ballett Träumerei (nach Gogols Erzählung Der Newski-Prospekt), die für das internationale Musikfestival Festival der Kunst (Фестиваль искусств-городу науки, Sarow 2001) ge-schriebene Kleine Begrüßungssymphonie (Маленькая приветственная симфония), das symphonische Poem Erinnerung an Don Quijote (Воспоминание о Дон-Кихоте, UA im Rahmen des Sacharow-Festivals Фестиваль имени Сахарова 1998) und eine Suite für ein Orchester russischer Volksinstrumente. Von seinen zahlreichen Klavier-, Violin- und Flötensonaten erfreute sich das Klavierstück Tiroler Rondo besonderer Beliebtheit. Zudem schrieb Alexander Benditskiy 12 Variationen über das deutsche Volkslied Leise rieselt der Schnee für Geige und Klavier sowie Romanzen nach Texten von Shakespeare, Goethe, Puschkin, Achmatowa, Brodski und Kibirow. Benditskiy setzte sich intensiv mit der Musik Dmitri Schostakowitschs auseinander: Er fertigte eine Bearbeitung der 5. Symphonie für Klavier an und erstellte – noch vor dem Erscheinen der Violinsonate Schostakowitschs – eine Version des dritten Streichquartetts für Geige und Klavier, die die Zustimmung des Komponisten fand. Schostakowitschs Musik bildete auch die Grundlage für Benditskiys musikwissen-schaftliche Betrachtungen: 1998 wurde eine Untersuchung des ›Geheimnisses‹ von Schostakowitschs 5. Symphonie veröffentlicht. Die Hebräische Rhapsodie, die mit großem Erfolg in Deutschland, Russland und in den USA aufgeführt wurde, entstand 1993. Der Komponist verarbeitet hier unter anderem Motive aus bekannten jüdischen Volksliedern; sie entstammen einer auf Forschungsarbeiten des ukrainischen Musikwissenschaftlers Mosche Beregowski (1892-1961) basierenden Sammlung Jüdische[r] instrumentale[r] Volksmusik (Moskau: Sowjetischer Komponist, 1987).