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Defining America [Gebundene Ausgabe]

Alle Welt blickt auf die USA. Die einen tun das aus Bewunderung, andere aus Neid und wieder andere aus Hass. So unterschiedlich die Gefühlsregungen der betrachtenden Parteien dabei sein mögen, viele ihrer Fragen ähneln sich. Woher nur nehmen die Amerikaner ein derartiges Selbstvertrauen und diesen unnachahmbaren Optimismus? Woher stammt der Mythos des Anything goes? Und andererseits: Wie lässt sich der Pragmatismus und die Skrupellosigkeit dieses immer noch jungen Landes begründen? Defining America wagt eine Erklärung. Unter Federführung von David Halberstam, der für seine kritischen Reportagen aus dem Vietnamkrieg mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde, schrieben 35 führende amerikanische Intellektuelle — darunter Historiker, Soziologen, Journalisten — ihre Gedanken zur Entwicklung der USA nieder. Unterteilt in sechs Kapitel, die sich mit verschiedenen Zeiträumen beschäftigen, gehen die Autoren in ihren ebenso spannend wie informativ geschriebenen Essays auf die Suche nach den Wurzeln ihres Landes. Und landen doch immer wieder beim Thema Einwanderung, ihren eigenen großväterlichen Wurzeln und so bei ihrem eigenen Werdegang. Und da der ja recht erfolgreich war — sonst wären sie nämlich nicht Autoren dieses Buches — kann auch leicht der Eindruck entstehen, das Klischee des amerikanischen Traums vom Tellerwäscher zum Millionär wäre zwischen New York und L.A. der Standard. Doch jenseits der eigenen Dankbarkeit und des Ich-Erzählstils warten auch viele objektive Beobachtungen. Halberstam berichtet etwa über die Bürgerrechtsbewegung, über schwarze Studenten, die darum kämpften, nicht diskriminiert zu werden, und dabei ihr Leben aufs Spiel setzten und so zu Helden der amerikanischen Zeitgeschichte wurden. Wie brutal die Einwanderer gegenüber den Indianern gegenüber waren, wird hingegen kaum erwähnt. Dafür analysieren andere Autoren den Aufstieg eines gewissen Henry Ford, den zögerlichen Eintritt in die beiden Weltkriege, die Entstehung der suburbs, der amerikanischen Literatur und Musik sowie das besondere Lebensgefühl in Kalifornien. Fazit: Die facettenreichen Berichte erschließen dem Leser faszinierende Zusammenhänge zwischen historischen Ereignissen und geographischen Gegebenheiten. Und sie machen auch verständlich, wie nachhaltig das — vormals durch nichts irritierbare — Gefühl der Sicherheit der Nation durch den 11. September 2001 erschüttert wurde. Dem Moment, wo wirklich alle Welt auf die Staaten blickte. –Christian Haas

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