Das Lieblingsthema eines jeden Lyrikers – die Liebe – erhält breiten Raum in Alfred L. Rostecks Gedichtesammlung, wie es auch schon der Titel erahnen lässt. Und die Liebe wirft ihre Schatten tatsächlich weit voraus – oft sind sie so lang, dass sie ein ganzes Leben überspannen. Von schönen Liebesmomenten, aber auch tragischer Sehnsucht weiß der Lyriker zu verkünden. Und verschreibt sich mit mancher seiner Seelenqualen beinahe der Tradition der mittelhochdeutschen Minnesänger. Trotzdem versteigt sich Alfred L. Rosteck nicht in die Gefilde eines Walthers von der Vogelweide, er inszeniert seine Emotionen im Hier und Jetzt. Zart deutet er an, wie so manches materialistische Herz an seinem Glück vorbeirennt, weil es den Falschen erhört, der sich nun deswegen fortwährend grämt. Das ist tiefes Fühlen, das den Leser ergreift und mitreißt.