Arkadi Renko ermittelt wieder: Martin Cruz Smith führt uns im siebten Roman über den russischen Chefinspektor in den Moskauer Untergrund und zeichnet dabei ein detailliertes und erschreckendes Gesellschaftsbild. Handlungsort sind die „Drei Bahnhöfe“, eine Welt aus Korruption, Kinderprostitution und Kriminalität. Arkadi und sein Kollege Viktor ermitteln im Fall einer jungen Frau, die dort tot aufgefunden wurde. Eine zweite Geschichte dreht sich um die 15-jährige Maja, deren Baby auf der Zugreise nach Moskau gestohlen wurde. Sie begibt sich zusammen mit dem Straßenjungen Schenja, dessen sich Arkadi angenommen hat, auf die gefahrvolle Suche nach dem Kind. Als beide Handlungen zusammenlaufen, scheint die Gefahr gebannt. Mit nüchternen Worten beschreibt der „Deutsche Krimipreis“-Gewinner 2008 Schicksale von Kinderprostituierten wie Maja. Die schrecklichen Tatsachen wirken noch bedrückender durch den sachlichen Erzählstil, der die Ereignisse selbstverständlich erscheinen lässt und die Resignation der Menschen sehr deutlich vermittelt. (mss)