Rosemarie Behrends, eine Kleptomanin.Ein Mensch, zwischen die Stühle gerutscht.Stehlen. Klauen. Langfingern. Stibitzen. Links abräumen.Die hitzige Unruhe, die sie auf diesem Wege vorantreibt, als würden alle Gedanken, Fantasien und Gefühle von einemMagnetismus nur noch in eine einzige Richtung gelenkt, kannsie nur stillen durch ihr Diebesspiel, damit nichts mehr hinterder Brust drückt und weh tut, und sie sich einbilden kann, freivon Zwängen zu sein und eigentlich doch ein fröhlicher Mensch.Kleptomanie, eine Sucht, eine tägliche Gratwanderung zwischenOrdnung und Verwüstung, ein fatales Doppelleben, das sie für sich behalten muss. Denn wofür nur wieder den silbernen Armreif, den sie in der Boutique im Ärmel versteckt hatte, um ihn zuhause wieder zu verstecken.Rosemarie Behrends brauchte jemanden, der sie fest hält, wenn siean nichts anderes und schließlich nur noch ans Klauen denkt.Denn morgen, gleich morgen rast sie wieder los.