„Auf der Bühne befindet sich ein Schlangenkörbchen, in dem die Noten liegen, daneben auf einem Tablett die Klarinette. Hinter dem Körbchen ein Sitzkissen. Der Klarinettist kommt im Gewand eines Schlangenbeschwörers (oder als Fakir verkleidet) auf die Bühne, die Arme hat er über der Brust gekreuzt. Er lässt sich im Schneidersitz auf dem Kissen nieder, nimmt die Klarinette und beginnt magisch beschwörend zu spielen. Alle Bewegungen sind betont langsam. Da das Abschrauben der Klarinettenteile geräuschlos vor sich geht, kann durch das Drehen einer Pfeffermühle (mit möglichst großen Körnern) über Lautsprecher das Fressen der sich selbst verzehrenden Schlange simuliert werden. Der Erzähler sollte wie ein Märchenerzähler aus 1001 Nacht gekleidet sein.” (Vorwort der Spielpartitur) Was wird geschehen, wenn eine sehr hungrige und zugleich sehr kurzsichtige Brillenschlange ihre Brille vergessen hat – die sie ohne Brille ja auch gar nicht finden kann – und auf der Suche nach etwas Fressbarem an ihr eigenes Schwanzende gerät? Hillers „Kurz-Drama” gibt mit bezwingend einfachen musikalischen Mitteln Antwort – und liefert zugleich für den Klarinettisten ein technisch-musikalisch anspruchsvolles Stück, mit dem z.B. bei Spielaktionen oder Theaterfesten ganz neue Wege in der Präsentation dieses Instrumentes begangen werden können.