Über den Komponisten Edgard Varèse, einer der originellsten und eigenwilligsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, gibt es eine ganze Reihe von analytischen Arbeiten und vornehmlich amerikanischen Dissertationen. Jedoch ist es bis heute keinem Autor wirklich gelungen, dessen sperrige Musik in ihrer Eigenart, in ihrer spezifischen Interaktion zwischen Klang und Form, zwischen Mikro- und Makrostrukturen zu erhellen. Dieter A. Nanz aber leistet genau das: die Musik von Varèse zu durchdringen, ihre Entwicklungen darzulegen, ihre Veränderungen analytisch zu erkennen und ihre unverwechselbare Eigenschaft dadurch faßbar zu machen.Seine Kompetenz hat dazu geführt, daß er als erster Musikforscher überhaupt Zugang zum Varèse-Nachlaß erhalten hat. Die Arbeit gliedert sich gemäß den Schaffensphasen des Komponisten: Lehrjahre, Frühstil (am Beispiel der Erstfassung von »Amériques«), Personalstil (»Arcana«), Spätstil (»Déserts«), und enthält zahlreiche Notenbeispiele.