Für die an Bedeutung zunehmende private Altersvorsorge spielen die von Lebensversicherungsunternehmen angebotenen Produkte eine wesentliche Rolle. Die Bereitstellung dieser Produkte erfolgt mit Hilfe des Einsatzes verschiedener Glättungsmechanismen. Von zentraler Bedeutung ist die handelsrechtliche Bilanzierung mit den durch die vorsichtige Bewertung gegebenen Möglichkeiten der Ergebnisglättung im Zeitablauf. Die im Rahmen der Entwicklung des endgültigen IFRS für Versicherungsverträge beim IASB diskutierte marktnahe Bewertung versicherungstechnischer Verpflichtungen führt zu einem Wegfall der nach HGB bestehenden bilanziellen Puffer auf der Passivseite. Auch auf der Aktivseite ist dann mit der zunehmenden Nutzung des Fair Value als Wertmaßstab und dem Wegfall der bilanziellen Puffer zu rechnen. Dies führt zu Auswirkungen auf die Bilanzen und auf die Produkte. Die Arbeit skizziert die bilanzielle Abbildung des Lebensversicherungsgeschäfts nach HGB sowie wesentliche Merkmale gegenwärtiger Produktformen und arbeitet die im Gegensatz zu anderen Branchen bei Lebensversicherern gegebene hohe Bedeutung der Rechnungslegung für das Geschäftsmodell der Unternehmen heraus. Auf Basis der derzeit für Lebensversicherer relevanten IFRS sowie des im Mai 2007 veröffentlichten Diskussionspapiers zum endgültigen IFRS für Versicherungsverträge werden die Auswirkungen auf die Lebensversicherungsbilanz untersucht. Die Hypothese einer Anwendung der IFRS auf den für die Anspruchsbemessung relevanten Einzelabschluss zugrunde legend, wird der Frage nachgegangen, welche Handlungsmöglichkeiten den Lebensversicherern zur Verfügung stehen, um den Wegfall der bilanziellen Puffer auszugleichen. Hierbei werden sukzessive rein bilanzielle Maßnahmen, eine veränderte Kapitalanlagestrategie sowie mögliche Produktanpassungen behandelt.