Raumproben ckl. Für den Maler Richard Seewald stand fest: Die Jugend hat die Pflicht zur Revolution. Doch was können diejenigen, die zwischen 1950 und 1960 geboren wurden und den Beruf des Architekten wählten, noch umstossen und umwälzen, nachdem die Kompositions- und Proportionsregeln der Alten über Bord gegangen sind, der architektonische Raum von der Industrie banalisiert worden ist und wo daneben eine Vielzahl von Bauformen zu Papier gebracht werden, die ein überdimensionaler Kopierer auszustossen scheint? Die jungen Schweizer Architekten und Architektinnen sind auf der Suche. Dabei steht weit weniger das Unbekannte oder das Neue bei ihrem Raumdenken im Vordergrund, vielmehr lösen sie die ihnen gestellten Bauaufgaben, indem sie alles probieren, um zu einem Urteil zu kommen. Carmen Humbel begleitet als Chronistin seit einiger Zeit die Suchenden, und die Raumproben, die bisher von ihnen unter Dach und Fach gebracht worden sind, hat sie kenntnisreich in der «Neuen Zürcher Zeitung» beschrieben und nun in einem Band zusammengefasst. Auf 152 Seiten darf also sinnlich gekostet werden . . .