Die Bekämpfung unerwünschten Insiderhandels ist aus regulatorischer Sicht eine Herausforderung. Die Gesetze sind nicht nur so zu gestalten, dass keine Lücken bleiben, sondern sie sind auch auf die Verhaltensweisen potentieller Delinquenten abzustimmen. Dieses Buch zielt darauf ab, mehr Licht auf den Entscheidungsprozess für oder gegen eine Insidertransaktion zu werfen und unterschiedliche Regulierungsalternativen auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen. Dazu wird der besagte Entscheidungsprozess mit den Instrumentarien der ökonomischen Analyse des Rechts strukturiert, modelliert und im Experiment untersucht. Die Berücksichtigung der Konzepte der «Behavioral Economics» tragen zu einem vertieften Verständnis der Entscheidungssituation eines Insiders bei, was bei der Ausgestaltung von Gesetzen von Vorteil sein kann. Die Analyse der schweizerischen Regulierung zeigt, dass bestehende Lücken einer effektiven Bekämpfung von Insiderhandel abträglich sind. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass Insider am stärksten durch eine höhere Aufdeckungswahrscheinlichkeit von illegalen Transaktionen abzuhalten sind, weshalb die Einführung einer Kronzeugenregelung zu erwägen ist. Weiter wird gezeigt, weshalb die knappen Ressourcen zur effizienten Strafverfolgung auf diejenigen Fälle zu konzentrieren sind, in denen eine illegale Insidertransaktion zur Vermeidung eines Verlustes (und nicht zur Erzielung eines Gewinns) in Frage steht.