Erstmals widmet sich CINEMA einem Adjektiv. Was wir als SCHÖN bezeichnen, ist nicht nur einer radikal subjektiven Perspektive unterworfen, sondern auch modischen Zeitströmungen und kulturellen Prägungen. Ein äusserst unpräzises Attribut also, mit dem uns Magazine mit ihren digital aufgerüsteten Bildern von schönen Menschen wie Missen, Models und Hollywoodstars verlocken wollen. In CINEMA 53: SCHÖN soll aber für einmal nicht die Welt der Reichen und Schönen im Zentrum stehen, sondern die formale und inhaltliche Schönheit des Films. Uns interessieren die Ästhetik der filmischen Oberfläche und das kitschige Happyend massgeschneiderter Romanzen. Neben den schönen Schwänen bekommen aber auch die hässlichen Entlein und ekligen Biester ihren Auftritt.Die Schönheit der gefilmten Schweizer Landschaft wird ebenso hinterfragt wie diejenige US-amerikanischer Cheerleader oder italienischer Schönheitsköniginnen. Weitere Texte und Bildbeiträge widmen sich der Ästhetik des Körperinnern, des versehrten Körpers und der durch Prothesen geschaffenen Schönheit. Die Zeitlupe als Stilmittel ist ebenso ein Thema wie die Suche nach der geeigneten Kameraführung, die blitzenden Skalpelle der Schönheitschirurgie oder der Begriff des absoluten Schönen im Experimentalfilm.Der Filmbrief berichtet von Tendenzen des neuen argentinischen Kinos, während der Kritische Index traditionsgemäss einen Überblick über das Schweizer Filmschaffen des vergangenen Jahres bietet. Das CH-Fenster beleuchtet diesmal die Schweizer Kurzfilmszene.