Viele Hörstücke des Komponisten Heiner Goebbels basieren auf Texten des DDR-Autors Heiner Müller. Die hiermit verbundene Transposition von Literatur in Akustische Kunst wirft Fragen nach der Textoriginalität, dem Zusammenspiel der stimmlichen Darbietung mit Geräuschen und Musik sowie nach den Besonderheiten der Kompositionsästhetik auf.Anna Souksengphet-Dachlauer zeigt, wie die Verarbeitung von literarischen Texten als Klangmaterial analytisch erfasst werden kann. Umfassende Untersuchungen von acht Hörstücken und der zugrunde liegenden Texte verdeutlichen, wie die akustische Umsetzung den Interpretationsspielraum der Werke Heiner Müllers erweitert.